„Die wahre Liebe …“ offenbart sich als ein immens mitreißendes und buntes Musikerlebnis, das vom ersten Ton an zu begeistern weiß. Was Agnes Palmisano auf ihrem neuen Album vollzieht, ist der Spagat zwischen unterhaltsamer Volks- auf der einen und anspruchsvoller Kunstmusik auf der anderen Seite. Ein gewagtes musikalisches Experiment, das in Fall aber mehr als gelungen zu bezeichnen ist. Man merkt bei jedem Ton, mit wie viel Herzblut die mit einer sehr farbenreichen und wandlungsfähigen Stimme gesegnete Sängerin in diesem Projekt an die Sache heran gegangen ist…
Egal, ob sie sich mit ihrem mit Daniel Fuchsberger, Peter Havlicek (beide Kontragitarre), Helmut Stippich und Roland Sulzer (beide Akkordeon) herausragend besetzten Ensemble nun an das traditionelle Liedgut eines Franz Schubert heran macht, oder sich in Eigenkompositionen an Koloraturjodlern des 19. Jahrhunderts versucht, Agnes Palmisano lässt auf faszinierende Weise die Grenzen verschwimmen, zwischen Altem und Neuem, zwischen E- und U-Musik, originalem Wienerlied und verspielten Jazz , Anspruch und Gefälligkeit. Was die gebürtige Wienerin auf diesem Wege über 18 Stücke lang entstehen lässt, ist ein spannendes Hörerlebnis, das bunter und abwechslungsreicher kaum erklingen kann.
Inhaltlich dreht sich, wie der Titel der CD es vermuten lässt, um die Liebe in allen Lebenslagen. Mal humorvoll, mal etwas ernsthafter und melancholischer, aber immer mit einem Schuss Ironie, verwandelt Agnes Palmisano die Lieder in zart schimmernde Kunstwerke, die wirklich zu berühren wissen. Mit „Die wahre Liebe …“ ist es der Künstlerin ein Stück Musik gelungen, das beeindruckt und auch jenen ans Herz gelegt ist, die sonst mit der originären Wiener Musik wenig am Hut haben. (mt) MICA, www.musicaustria.at